eingeladen von Kasha Bittner
Janek Simon
ARD+ZDF+RTL
Drei live Programme - ein Fernsehbild, so könnte die Kurzbeschreibung des Projektes von Janek Simon lauten, dessen Manipulationen an digitalen Signalen und Kanälen der Fernsehsender, Bilder und Inhalte verschiedener Programme ineinander fallen lässt. Was entsteht ist eine verzerrte visuelle Ebene, fremd und vertraut zugleich, die sich vom Gegenständlichen ins Abstrakte verliert. Informatives, Erzählerisches oder auch Ideologisches bleibt dem Betrachter erspart. Am Ende steht allein das Bild.
In Abgrenzung zur ausstellungstypischen Black-Box, richtet sich das Bild Simons Installation durch die Glasscheibe auf die Straße und bezieht so den sozialen Raum mit seinen vielschichtigen Handlungenebenen und Sounds mit ein. Das vorbeilaufende Publikum wird von Janek Simon durch seine aufgemischte Fernsehübertragung zum Hinterfragen der Wirklichkeit eingeladen, dessen mediale Übertragung meist zum reinen Entertainment geworden ist.
Janek Simon (1977 in Kraków, Polen geboren) begreift die kommunikationstechnischen Neuerungen der Gegenwart nicht als Aufforderung zur Überfrachtung der Sinne und Emotionen, sondern als Spiel-Möglichkeit und eine potentielle DIY-Zone. Als VJ arbeitete er in der Krakauer Clubszene und macht seit 2002 interaktive Installationen, Videos, Objekte und künstlerische Aktionen. In seiner Arbeit lässt er sich von Computerspielen, dem Internet sowie von wissenschaftlichen Theorien und deren Modellen inspirieren. Simon hat an internationalen Ausstellungen teilgenommen, wie der Manifesta 7, der Bukarest Biennale und der Prag Biennale sowie in zahlreichen Soloshows in Polen und Europa.