Ulf Aminde
»Weiter!« 2004, 9:17 min.
„Weiter“ -Eine Gruppe von Punks, die unter Zurufen des Künstlers „Stuhltanz“ spielt.
Martin Brand
STATION, Germany 2004 / 2005, Short Documentary Film DV-Pal, 4:3, Color, Stereo, 14:52 min.
Die dokumentarische Arbeit STATION zeigt eine Jugendclique der Bochumer Bahnhofs- szene, wie sie sich zunächst am Bahnhof trifft, um dann gemeinsam zu einem von ihnen nach Hause zu fahren. Dort hängt man dann ab, hört Musik, trinkt und kifft. Während für einige Zeit eine Rechts- rock-Band läuft – und man annimmt, es mit rechten Jugendlichen par excellence zu tun zu haben – wird kurz darauf die Ambivalenz der Situation deutlich, als einer der Jugendlichen, der Wortführer, sagt „...wir sind links, Alter und hören uns die Fascho-Musik an [...] ich mach gleich was Besseres an. Auf jeden
Fall keine Fascho-Mucke, da komm ich im Moment nicht drauf klar. Nachher ja, aber nicht jetzt.“ Scharmützel dieser Art dienen offensichtlich mehr dem Zeitvertreib als der ernsthaften Auseinandersetzung mit ideologischen Fragestellungen. Deutlich wird hingegen eine allgemeine Orientierungs- losigkeit.
Der Film zeigt das Geschehen beinahe beiläufig, er kommentiert nicht, wertet nicht. Die fast unmerkliche Kamera, welche die Jugendlichen wie selbstverständlich begleitet, legt Hierarchien, Verhaltens- weisen und Cliquenstrukturen offen.
Die Aufnahmen zu STATION sind parallel zu den Arbeiten an PIT BULL GERMANY entstanden. © 2005 Martin Brand
Stefan Panhans
»SORRY«, 2011
In Stefan Panhans sogartig wirkenden »Sorry« (2010) sehen wir eine eigenartig beklemmende, überfüllte Zugfahrt mit rastlosen und müden semiprofessionellen V.I.P.– Lookalikes, Soldaten aus unter- schiedlichen Jahrzenten, SEK-Beamten in voller Montur, eine Art Dirndl-Gespenst aus den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts, ein Zombie im Jogging Outfit …
Mit jeder Menge XXL-Coffee-To-Go Bechern und absurdem, an Reste einer Waren- hausplünderungen oder Fluchtsituationen erinnerndem Gepäck beladen, führen sie auf ihrer Fahrt ins Nirgendwo schweigend und abwesend fast ritualartige Handlungen aus, deren Sinn wir nicht wirklich erkennen können, bis dann alles wieder von vorne beginnt. Die Situation wirkt eher surreal und doch erkennen wir vieles davon aus unserer aktuellen Realität deutlich wieder.
Annika Eriksson
Wir sind wieder da, 16 mm film transferred to HD Blue Ray, 20 min. loop. 2010, First part of Trilogy 1.
The film is set in an urban non-space in Berlin - an area with a few scattered pieces of discarded furniture. This in between space appears to operate on its own time, maintaining the stubborn calm of non- activity. A group of punks hang out in the darkness; they smoke and drink as their dogs roam free. A form of resistance is implied, the resistance residing within passivity. It is a vision containing both the echo from a recent past and temporally ambiguous vision of a dystopic time to come.